Dienstag, 6. April 2010

Missstände in Schlachthäusern 06.04.2010 auf Frontal

Missstände in Schlachthäusern
Was der Verbraucher nicht weiß
von Manfred Karremann und Christian Rohde

Noch nie wurden in Deutschland so viele Schweine geschlachtet, wie im vergangenen Jahr. Rund 56 Millionen vermeldete kürzlich das Statistische Bundesamt - absoluter Rekord. Dabei gibt es in Deutschland immer weniger Schlachthöfe. In der Folge werden mehr Tiere in immer weniger Betrieben geschlachtet, bleibt der gesetzlich vorgeschriebene Tierschutz oft auf der Strecke. Hunderttausende Schweine und Rinder müssen darunter unnötig leiden.

Obwohl es gegen das Gesetz verstößt, geraten jedes Jahr über eine halbe Million Schweine lebend statt tot in die Brüh- und Zerlegemaschinerie. Experten sprechen von schlimmsten Qualen, die hier aus Kostengründen billigend in Kauf genommen werden. Denn längst gibt es Methoden und Kontrollgeräte, um sicherzustellen, dass ein Tier auch tot ist, ehe es gebrüht und weiterverarbeitet wird. So will es auch das Gesetz, doch kaum ein Schlachthof hat die aufwendigen Kontrollgeräte bisher installiert.

Professor Karsten Fehlhaber von der Bundestierärztekammer beklagt jahrelange Versäumnisse.
Deutsche Tierärzte schlagen Alarm
Die Deutschen Tierärzte schlagen im Herbst 2009 auf ihrem Bundeskongress Alarm, fordern dringend Verbesserungen beim Tierschutz in den Schlachthöfen. Prof. Karsten Fehlhaber von der Bundestierärztekammer beklagt jahrelange Versäumnisse der Schlachthofbetreiber. Im Schnitt eine halbe Million Schweine seien vor der Schlachtung nicht ausreichend betäubt oder nicht ganz sachgerecht entblutet worden. "Das ist etwas, wo wir als Tierärzte natürlich auf die Barrikaden gehen müssen, und wir müssen dafür sorgen, dass diese Zustände relativ rasch verbessert und abgestellt werden." Doch passiert ist bisher fast nichts. Der Grund: Geld und Zeit sind Trumpf in den Betrieben.

Auch die Schweinebetäubung wird von Experten kritisiert, immer häufiger kommt Kohlendioxidgas zum Einsatz. Das Gas ist billig, mehrere Tiere können gleichzeitig betäubt werden. Für die Schweine allerdings bedeutet das einen Kampf gegen das Gefühl zu ersticken, oft schlimmste Panik vor dem Tod. Bei der Betäubung von Rindern nimmt man sogar vier bis sieben Prozent Fehlbetäubungen in Kauf.

Durch Entbluten getötet
Das heißt: Diese Tiere sind nicht ohne Bewusstsein, wenn sie am Fließband hängen, und durch Entbluten getötet werden. Obwohl das Gesetz das eindeutig vorschreibt. Doch teure Anlagen, die Fehlbetäubungen ausschließen können, hat Frontal21 nur in einem Betrieb finden können.

Vier bis sieben Prozent Fehlbetäubungen bei Rindern

Deutliche Worte zu diesen Missständen findet unter anderem Prof. Klaus Troeger - Leiter im Bundesforschunginstitut für Ernährung und Lebensmittel - spricht von katastrophaler Tierquälerei. Es gäbe zwar eine entsprechende Vorschrift in der Tierschutz-Schlachtverordnung, nach der die Entblutung und Betäubung kontrolliert werden müsse. Es bestehe dringendster Handlungsbedarf " Wir weisen seit Jahren darauf hin, bisher ohne Erfolg."

Kontrolle funktioniert nicht.
Die zuständige Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner gesteht auf Nachfrage von Frontal21 ein, dass die beschriebenen Zustände "gegen Recht und Gesetz verstoßen". Gleichzeitig betont das Ministerium, dass neue EU-Vorschriften das Problem beheben würden. Fest steht, dass den einzelnen EU Ländern bis 2013 Zeit gelassen wird, strengere Vorschriften umzusetzen. Außerdem funktioniert offensichtlich die Kontrolle strenger Tierschutzrichtlinien im Schlachthof schon heute nicht.

Selbst wer sich kaum Gedanken macht über Tierleid im Schlachthof, bekommt spätestens beim Essen das Problem zu spüren. Die Qualen schlecht entbluteter oder falsch betäubter Tiere schlagen sich negativ auf die Fleischqualität nieder. Fleisch und Wurst sind weniger lange haltbar und oft auch wässriger.

Samstag, 3. April 2010

Welt-Wochenende zur Abschaffung von Fleisch: 17. und 18. April 2010!



Bitte schliesse Dich den Aktivisten weltweit an: Nimm teil am Welt-Wochenende zur Abschaffung von Fleisch am 17. und 18. April 2010!

Der Welttag zur Abschaffung von Fleisch fand am 31. Januar 2010 zum zweiten Mail statt und war ein grosser Erfolg.Verschiedene Events (Aufklärungskampagne n, Strassen-Performanc es, Ansprachen und Proteste) wurden weltweit in vielen Städten ausgerichtet. (*) Unser Dank geht an die Tierrechtsgruppen und Einzelpersonen, die ihre Stimme für die geschundenen Tiere erhoben haben und die Idee zum Ausdruck gebracht haben, dass unsere Gesellschaften aufhören sollten Tiere zu Nahrungszwecken zu ermorden. Es war für uns wichtig zu wissen, dass am selben Tag viele Menschen an verschiedenen Orten dieselbe politische Forderung gestellt haben: Wir müssen dem Massenmord an Tieren ein Ende setzen.

Im Anschluss an diesen grossen Erfolg möchten wir jetzt nochmals ein Aktions-Wochenende ausrufen - im Namen der für menschlichen Konsum ausgebeuteten und ermordeten Tiere.

Wir glauben, dass es höchste Zeit ist öffentlich zu fordern, dass Fleisch abgeschafft wird. Dies soll geschehen im Rahmen von lokalen, aber auch internationalen Aktionen.
Wir hoffen auf eine steigende Zahl durchgeführter Aktionen an immer mehr Orten und wir hoffen auf stetig anwachsende Entschlossenheit, Vorstellungskraft und Präsenz.

Bitte schliesse Dich den Aktivisten weltweit an: Nimm teil am Welt-Wochenende zur Abschaffung von Fleisch am 17. und 18. April 2010!

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(*) In Belgien, Bolivien, Brasilien, Deutschland, England, Frankreich, Indien, Irland, Portugal, Schweiz, Südafrika und den USA.
In mehr als 50 Städten wurde dieser Tag begangen.
Eure Berichte und Aktionen koennt Ihr veroeffentlichen auf http://nomoremeat.org/oder Ihr schickt eine Mail mit Informationen über Eure Aktionen und Kontaktadresse an: abschaffungvonfleisch (at) yahoo.de
Please join the international discussion list: http://groups.yahoo.com/group/meatabolition

Montag, 29. März 2010

Der Horror auf dem Schlachthof, Tagesthemen, ARD 29.03.10

Es kann keine Schlachtung ohne großes Leid geben...

http://www.tagesthemen.de/inland/tierqualen100.html
Im Schnitt isst jeder Deutsche um die 60 Kilogramm Fleisch pro Jahr. Dass dafür Tiere geschlachtet werden müssen, ist klar. Dies soll eigentlich möglichst schmerzfrei geschehen. Fachleute erheben aber den Vorwurf, dass viele Tiere schlimmste Qualen erleiden.

Von Patrick Hünerfeld, SWR

Der Tierarzt Klaus Tröger kennt fast jeden Schlachthof in Deutschland und viele andere in Europa und anderswo in der Welt. Er leitet das bundeseigene Max-Rubner-Institut für Sicherheit und Qualität bei Fleisch [http://www.mri.bund.de/de/institute/sicherheit-und-qualitaet-bei-fleisch.html]. Sein großes Thema ist der Tierschutz beim Schlachten.
"Wenn man jetzt den Tierschutz gewichten wollte bei der ganzen Fleischproduktionskette, angefangen von der Landwirtschaft über den Transport bis zur Schlachtung, dann ist mein Eindruck, dass bei der Schlachtung die größten Defizite existieren."
Fleischversorgungszentrum Mannheim, ein Vorzeigeschlachthof: Die Tiere werden mit CO2 betäubt. Keine Augenreflexe, keinerlei Schmerzempfinden. Trotz Fließband hat der Stecher genug Zeit, die Tiere zu entbluten und sterben zu lassen. Aber hier werden auch nur 180 Schweine pro Stunde geschlachtet. In einem hochindustrialisierten Schlachtbetrieb ist das anders.
"Wir haben heute Schlachtzahlen von über 1500 Schweinen pro Stunde auf einer Linie. Sie können sich vorstellen, wie viel Zeit der Stecher z.B. hat, um ein Schwein tiergerecht abzustechen, das sind wenig mehr als 2 Sekunden. Wenn der große Gefäße verfehlt, was bei dem Schlachttempo durchaus mal der Fall sein kann, oder gar mal ein Tier übersieht und das Tier gar nicht sticht, dann sind die Tiere ganz schnell nach der Schlachtbank wieder wach. Und es gibt definitiv heute kein Kontrollsystem diese Tiere dann vor dem Verbrühen in dem anschließenden Brühsystem zu retten. Und ich denke mal, das ist absolut nicht akzeptabel."
Bis zu 1% der Schlachtschweine sterben erst beim Überbrühen, schätzt Klaus Tröger nach seinen Untersuchungen. Rein rechnerisch werden bei uns demnach jährlich über 500.000 Tiere unnötig gequält.
Bei Rindern ist die Sache nicht besser. Die werden seit Jahrzehnten mit Bolzenschuss betäubt. Genau das gelingt aber häufig nicht, ist ein Rinderhirn doch nur apfelsinengroß. Solche Fehlschüsse gibt es bei bis zu 7% der Tiere, so Tröger. Rein rechnerisch sind das über 200.000 Tiere im Jahr.
"Trotz allem werden solche Tiere dann weiterbefördert. Es werden Gliedmaßen abgesetzt. Das Tier wird als Kreatur in diesen Betrieben nicht mehr wahrgenommen. Ich denke, dass dort, die Dinge die man dort täglich sieht, dass eine gewisse Abstumpfung eingetreten ist – und dass seitens der Öffentlichkeit hier auch kein Druck ausgeübt wird, weil die breite Öffentlichkeit, der Verbraucher, diese Zustände nicht kennt." […]
Technisch möglich wäre eine Fixierung des Kopfes, die Fehlschüsse nahezu ausschließt.
Technisch möglich wäre eine automatische Kontrolle, ob die Tiere tot sind – vor dem Verbrühen.
Aber vorgeschrieben sind solche Maßnahmen nicht. Ob die Schlachthöfe freiwillig etwas ändern? Wohl kaum, solange wir Fleischesser nur darauf schauen, dass unser Schnitzel gnadenlos billig ist.

Samstag, 20. Februar 2010

Die Bewegung für die Abschaffung von Fleisch Online

Die Bewegung für die Abschaffung von Fleisch Online, Übersicht:

Englisch, weltweit:
http://www.nomoremeat.org/
Deutschland:
Yahoo Gruppe:
http://de.groups.yahoo.com/group/abschaffungvonfleisch/
Blog:
http://www.abschaffungvonfleisch.blogspot.com/
Youtube Channel:
http://www.youtube.com/user/Fleischabschaffung
Flickr Profil:
http://www.flickr.com/
"Abschaffung von Fleisch"
Kontakt:
abschaffungvonfleisch@yahoo.de

Informiert Euch und werdet aktiv!

Sonntag, 7. Februar 2010

Aktionsbericht Südwesten: 2. weltweiter Aktionstag der Bewegung für die Abschaffung von Fleisch

Die TiRS (Tierrechtsinitiative Region Stuttgart) hat die Bewegung für die Abschaffung von Fleisch im Rahmen des Aktionstages möglichst kräftig unterstützen wollen und hat dafür eine Reihe von Aktionen organisiert. Am 27. Januar fand eine Mahnwache in der Stuttgarter Innenstadt statt: trauernde Menschen um die Opfer der Fleischindustrie. Anschließend wurde es über den Ansatz der Bewegung für die Abschaffung von Fleisch im Jugendhaus Mitte vorgetragen und diskutiert

Am 30. Januar (weltweiter Aktionstag) war eine Demonstrationstour im Südwesten, von Karlsruhe bis nach Stuttgart, über Pforzheim. In Karlsruhe wurde ein Sarg, als Symbol der tierischen Opfer vom Schlachthof in der Dürlacher Allee bis in die Stadtmitte, über mehrere Metzgereien und Restaurants wie Maredo oder Burger King getragen. Somit konnte symbolisch das ignorierte Leid und die Tötungen von Tieren in ihrem gesamten Prozess, weihevoll dargebracht werden. Das Thema geht alle Karlsruher Bürger an und soll von der Öffentlichkeit nicht mehr verleugnet werden.

In der Goldstadt Pforzheim zog der Demozug nach dem gleichen Prinzip vom Schlachtbetrieb am Rand der Stadt bis zur Schloßkirche durch die Innenstadt. Es wurde anschließend auch getrauert –nicht nur still-, und der Demozug hat trotz der kleinen Anzahl von Teilnehmer in der Stadt Aufmerksamkeit erregt.

Die letzte Kundgebung fing um 16.00 Uhr in der Stuttgarter Fußgängerzone an, wo Passanten unsere lautstarken Forderungen stundenlang hören durften: wir fordern die Abschaffung der Aufzucht der Tiere für unseren Fleischkonsum, sowie die Abschaffung der Jagd und Fischerei, da Tiere nicht dem Menschen als Nahrungsmittel dienen sollen.

Momentan werden sich viele Leute durch die Bewegung in ihrer persönlichen Entscheidungsfreiheit verletzt sehen. Da diese „Freiheit“ jedoch Schmerzen und Leid verursacht und somit die Freiheit anderer (der Tiere) einschränkt, kann sie nicht als Freiheit angesehen werden.

Wir fordern, dass die Abschaffung von einer breiten Masse aktiv unterstützt wird, nachdem die Konsequenzen des Fleischkonsums in einer (momentan noch fehlenden) öffentlichen Debatte ausdiskutiert worden sind. Als ethisch motivierte Bewegung forden wir ebenfalls, dass die Politik sich für eine berufliche Umorientierung der in der Fleischindustrie tätigen ArbeiterInnen stark macht und ihnen diese erleichtert.

In Tübingen fand ein Mahwache statt und in und bei München symbolische Aktionen vor Schlachthäusern und Metzgereien.

Vielen Dank an alle, die die Aktionen unterstützt haben. Mehr Infos, Bilder und Videos auf www.tirs-online.de, www.karlsruhe-vegan.org, www.nomoremeat.org
Kontakt an abschaffungvonfleisch@yahoo.de